Rollstuhlfahrer-Training
Verfasst: Sa 1. Jun 2013, 23:21Hallo zusammen,
heute war ich bei einem Rollstuhlfahrertraining in einer Turnhalle, gesponsert von den Hannoverschen Verkehrsbetrieben - und habe da mein blaues Wunder erlebt!!
Vor einem halben Jahr wurde mir mein blauer Rollstuhl vom Sanitätshaus übergeben - weder gezeigt wie ich damit fahre noch wie ich ihn zusammenfalte oder das Stützrad raushole. ABSOLUT NIX!! Ich fand das Rolli-Fahren total anstrengend, war froh wenn mich jemand schob.
Der Trainer heute, selbst Rollstuhlfahrer, Mitarbeiter in einem Sanitätshaus in Hamburg, sagte gleich zu mir, dass ich mit dem Rollstuhl da ja bestimmt Schwierigkeiten hätte, denn die Räder wären zu weit hinten, die Rückenlehne zu hoch, die Fußstützen zu niedrig und vor allem das Stützrad nicht ausgeklappt!! Zwei Mitarbeiter vom Sanitätshaus haben erstmal ordentlich geschraubt - und dann hatte ich mein blaues Wunder: einen leicht fahrbaren und leicht drehbaren Rollstuhl!!
Ich hab dann noch so einige kleine Tricks gelernt zum leichteren Lenken, zum Bremsen, Rückwärtsfahren und Ankippen um einen Bordstein oder Ähnliches hochzukommen - ich konnte ja vorher gar nix und bin doch nun entscheidend sicherer geworden, und auch selbstständiger.
Es gab noch so eine kleine Gesprächsrunde in der gesagt wurde, dass die Krankenkassen die Kosten für so ein Training zum Erlernen der sicheren und selbständigen Rollstuhlnutzung übernehmen müssen. Für manche Kassen ist das selbstverständlich, einige lehnen erstmal ab, da käme man nur mit Widerspruch weiter. Also könnte man, wenn man einen Rollstuhl ganz neu bekommt, im Sanitätshaus fragen, ob sie einen lizensierten Trainer haben, oder fragen bei Physiotherapeuten, Ergotherapeuten. Und nach dem Training die Rechnung einreichen bei der Kasse, oder vorher abklären.
Im § 1 SGB IX Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft heißt es: >>Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen erhalten Leistungen nach diesem Buch und den für die Rehabilitationsträger geltenden Leistungsgesetzen, um ihre Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzuwirken….<< Wenn man aber nur einen Rollstuhl hingestellt bekommt, ohne Einweisung, wie man damit umgeht, dann bewirkt das noch lange keine Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.
Ich bin froh, dieses Training heute gemacht zu haben, kann es jedem Rollstuhlanfänger nur empfehlen!
Gruß
Siggi
heute war ich bei einem Rollstuhlfahrertraining in einer Turnhalle, gesponsert von den Hannoverschen Verkehrsbetrieben - und habe da mein blaues Wunder erlebt!!
Vor einem halben Jahr wurde mir mein blauer Rollstuhl vom Sanitätshaus übergeben - weder gezeigt wie ich damit fahre noch wie ich ihn zusammenfalte oder das Stützrad raushole. ABSOLUT NIX!! Ich fand das Rolli-Fahren total anstrengend, war froh wenn mich jemand schob.
Der Trainer heute, selbst Rollstuhlfahrer, Mitarbeiter in einem Sanitätshaus in Hamburg, sagte gleich zu mir, dass ich mit dem Rollstuhl da ja bestimmt Schwierigkeiten hätte, denn die Räder wären zu weit hinten, die Rückenlehne zu hoch, die Fußstützen zu niedrig und vor allem das Stützrad nicht ausgeklappt!! Zwei Mitarbeiter vom Sanitätshaus haben erstmal ordentlich geschraubt - und dann hatte ich mein blaues Wunder: einen leicht fahrbaren und leicht drehbaren Rollstuhl!!
Ich hab dann noch so einige kleine Tricks gelernt zum leichteren Lenken, zum Bremsen, Rückwärtsfahren und Ankippen um einen Bordstein oder Ähnliches hochzukommen - ich konnte ja vorher gar nix und bin doch nun entscheidend sicherer geworden, und auch selbstständiger.
Es gab noch so eine kleine Gesprächsrunde in der gesagt wurde, dass die Krankenkassen die Kosten für so ein Training zum Erlernen der sicheren und selbständigen Rollstuhlnutzung übernehmen müssen. Für manche Kassen ist das selbstverständlich, einige lehnen erstmal ab, da käme man nur mit Widerspruch weiter. Also könnte man, wenn man einen Rollstuhl ganz neu bekommt, im Sanitätshaus fragen, ob sie einen lizensierten Trainer haben, oder fragen bei Physiotherapeuten, Ergotherapeuten. Und nach dem Training die Rechnung einreichen bei der Kasse, oder vorher abklären.
Im § 1 SGB IX Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft heißt es: >>Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen erhalten Leistungen nach diesem Buch und den für die Rehabilitationsträger geltenden Leistungsgesetzen, um ihre Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern, Benachteiligungen zu vermeiden oder ihnen entgegenzuwirken….<< Wenn man aber nur einen Rollstuhl hingestellt bekommt, ohne Einweisung, wie man damit umgeht, dann bewirkt das noch lange keine Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.
Ich bin froh, dieses Training heute gemacht zu haben, kann es jedem Rollstuhlanfänger nur empfehlen!
Gruß
Siggi
