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Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Mi 3. Sep 2014, 11:49
von Rudi
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Hallo zusammen,

seit heute ist ein neuer Bericht der australischen Kollegen zu ihrem HSP-Projekt auf ihrer Internetseite zu lesen. Dr. Yongjun Fan (Bild links), einer der beteiligten Forscher, stellt dar, dass ein dritter Wirkstoffkandidat zur Behandlung der HSP gefunden wurde. Die Wirkungen dieses Arzneimittels, in den aus den
olfaktorischen Stammzellen (also den Stammzellen aus dem Riechzentrum in der Nase) weiterentwickelten Zellen wird in den nächsten Monaten untersucht werden.
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Herr Prof. Alan Mackay-Sim (Bild links) zeigt an, dass die australischen Forscher für ihre Arbeiten genetisch veränderte Mäuse aus England bekommen werden. Leider dauert das wohl etwas länger als erwartet, weil die behördlichen Hürden in beiden Ländern erst überwunden werden müssen. Unabhängig davon wird Frau Prof. Carolyn Sue (Bild rechts) am Forschungsvorhaben mit
induzierten pluripotenten HSP-Stammzellen (iPS) arbeiten. Das ist für uns besonders interessant, weil auch an den Unikliniken in Erlangen und Tübingen die HSP-Forscher mit diesen Zellen arbeiten. Herr Dr. Zacharias Kohl (Universitätsklinik zu Erlangen) wird über die Arbeiten seines Teams auf dem HSP-Info-Tag in Bayern berichten.

Herr Simon Weyers (Bild links), ein deutscher Forscher im australischen Team, der von Beginn an im HSP-Forschungsprojekt aktiv war, hat nun seine Arbeiten in Australien beendet und ist nach Deutschland zurückgekehrt.
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Herr Gautam Wali (Bild links) befasst sich weiterhin mit Stoffwechselvorgängen und Stoffwechselprodukten in menschlichen Zellen, die eine HSP-Mutation haben. Das sind erneut die oben bereits angesprochenen Zellen, die aus olfaktorischen Stammzellen entwickelt wurden. Er fand heraus, dass es weniger Peroxisomen in HSP-Zellen gibt als in gesunden Zellen. Als Peroxisomen werden die essentiellen Bausteine bezeichnet, die dem Abbau verschiedener Zellbestandteile dienen. Das könnte beispielsweise bei den Microtubuli der Fall sein. Microtubuli sind ja solche Zellbestandteile, die wir gerne mit Straßen innerhalb der Zellen vergleichen. Die Funktion der Microtubuli ist bei SPG4-Mutationen gestört. Einen guten Eindruck zum Auf- und Abbau der Microtubuli verschafft der kleine Film, den ich unten einstelle.

Die Seite der australischen HSP-Selbsthilfe mit dem neuen Bericht zum Forschungsprojekt
ist hier abrufbar. Eine automatische Google-Übersetzung kann hier abgerufen werden.

Es sei an dieser Stelle auch festgehalten, dass die Internetseite der Australier erneut komplett überarbeitet wurde. Die Verantwortlichen der australischen Gruppe machen das zweimal jährlich, indem sie veraltete Informationen entfernen und neue Nachrichten einstellen. Stellvertretend für alle Aktiven sei an dieser Stelle Frank McKeown (Bild links), dem Präsidenten der australischen HSP-Gruppe, ein Kompliment für die großartige Arbeit seiner Gruppe in Australien ausgesprochen. Die Seite ist hier
im Original und hier in Google-Deutsch abrufbar.
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Herzliche Grüße
Rudi
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Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Do 4. Dez 2014, 14:13
von Rudi
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Hallo zusammen,

heute erhielt ich einen neuen Bericht zum Projekt der australischen Forscher, das diese mit der Unterstützung der HSP'ler in Australien durchführen. Auffallend ist zunächst, dass es den Australiern gelungen ist, nun auch von der amerikanischen Selbsthilfegruppe finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die Amerikaner steigen mit 120.000 Dollar ein.

Erneut zeigen die Australier, dass sie sich wirklich zu 100% in ihrem sehr wichtigen und bisher sehr erfolgreichen Forschungsvorhaben engagieren. Das geht natürlich nur, weil sie ganz intensiv zusammenarbeiten und weil sie ihre Stärken immer weiter ausbauen. Das zeigt sich ganz besonders in der Spendengewinnung. Obwohl es in Australien nur etwa 1.800 HSP-Betroffene gibt, organisieren die Aktiven dort auch im laufenden Jahr wieder zahlreiche Spenden für die HSP-Forschung. Auf der
Homepage der australischen Gruppe erkennt ihr, dass sie in diesem Jahr bereits rund 59.000 Dollar gesammelt hat. Dort wird tatsächlich an unserem Thema gearbeitet. Das ist vorbildhaft für jeden von uns. Es wäre schön, wenn wir das in Deutschland ebenso hinbekommen würden. Möglich sollte es sein, denn wichtige und richtige Projekte, die werden ganz gezielt durch unseren Förderverein finanziert. Und der macht das nur durch eure Spenden!!

Ich wünsche euch, dass das Lesen der australischen Fortschritte Neugier und Freude erzeugt!

Herzliche Grüße
Rudi
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Zwischenbericht der australischen Arbeitsgruppe vom Dezember 2014


Prof. Alan Mackay-Sim (Bild links)

Die Finanzierung für die Medikamentenstudien jetzt gesichert

Ich wurde im Oktober von der HSP-Selbsthilfegruppe in den USA darauf hingewiesen, dass der Antrag auf Fördergelder in Höhe von 120.000 Dollar für die Arzneimittelvalidierungsstudien erfolgreich war. Zusammen mit den 120.000 Dollar von der australischen Selbsthilfe für diese Studien, bedeutet das, dass wir mit Gewissheit davon ausgehen können, dass die Finanzierung für diese Studien jetzt gewährleistet ist.



Dr. Yongjun Fan (Bild links)

Arbeit an HSP-Zellen, die keine SPG4-Zellen sind

In den letzten Monaten habe ich mit Stammzellen aus der Nase von HSP'lern gearbeitet, die keine SPG4 Mutationen haben, um die Zellmodelle für das für Wirkstoff-Screening bei anderen SPGs zu entwickeln. Vorherige Ergebnisse zeigen, dass Zellen von HSP'lern mit einer SPG4 Mutationen weniger acetyliertes Alpha-Tubulin erzeugen und dass die Bewegung der Organellen in diesen Zellen nicht in Ordnung ist. Wirkstoffe, die die Mikrotubuli stabilisieren, um so die Defizite in der Bewegung der Organellen in diesen Zellen wiederherzustellen, wurden gefunden. (Hinweis Rudi: Die Tubuline sind die Bausteine der Microtubuli, also der "Straßen in unseren Zellen". Die Microtubuli funktionieren bei der SPG4-HSP nicht. Das Video im letzten Bericht vom 3.9.2014 zeigt, wie aus den Tubulinen die Microtubuli auf- und abgebaut werden.)

In "Nicht-SPG4 Zellen", haben wir jedoch nicht das reduzierte Alpha-Tubulin finden können, obwohl es ähnliche Funktionsstörungen in diesen Zellen im Vergleich zu den SPG4-Zellen gibt. Aufbauend auf der Arbeit von Simon Weyers, der viele wichtige Erkenntnisse in nicht SPG4 Zellen gefunden hat, bin ich in die Überprüfung mehrere Proteine eingestiegen, die mit dem Pathomechanismus der "Nicht SPG4 HSP" korrelieren könnten. Sobald diese Überprüfung abgeschlossen ist, werden wir eine Publikation entwickeln und schreiben.


Die Zusammenarbeit mit China

Im vergangenen Monat stellte ich unsere Fortschritte bei der HSP Forschung dem "Shanghai Institute of Materia Medica (SIMM)", der chinesische Akademie der Wissenschaften, vor. Ziel des Besuches war es, Mitarbeiter, die in der Wirkstoffforschung arbeiten, zu finden, und zum Glück hat sich dieses Ziel erfüllt. Eine Zusammenarbeit mit der Arzneimittelforschung und dem Designzentrum in der Forschungsabteilung der SIMM wurde vereinbart. Sie verfügen über ein besonderes Know-how bei der Neugestaltung und Entwicklung von potenziellen Arzneimittelverbindungen, um deren Spezifität und Wirksamkeit zu erhöhen und unerwünschte Folgen wie Toxizität zu reduzieren.

Professor Weiliang Zhu, der Direktor des Wirkstoffforschungs- und Designzentrums aus Shanghai, wird unser Labor an der Griffith University im Dezember besuchen, um die Zusammenarbeit beim Wirkstoff-Screening für eine HSP-Therapie mit Professor Alan Mackay-Sim besprechen. Prof. Mackay-Sim ist der leitende Forscher des HSP-Teams und der Direktor des australischen Zentrums für Forschung an adulten Stammzellen.


Gautam Wali (Bild links)

Höhere Stressniveaus in HSP-Zellen

Ich habe an der Bewertung des oxidativen Stresses in Zellen HSP gearbeitet.

Zusätzliche Hinweise:
Siehe zum Thema "Oxidativer Stress" auch einen Aufsatz in der Apothekenumschau mit der Überschrift: "Warum oxidativer Stress gefährlich ist" vom Mai 2013

Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Verteilung und der Transport von Peroxisomen in HSP-Zellen mangelhaft ist, was die Funktionsweise beeinträchtigt, stellten wir die Hypothese auf, dass HSP-Zellen eine Umgebung von oxidativem Stress haben könnten. Um dies zu bewerten, untersuchte ich die oxidativem Stress-Marker (4HNE) in den HSP Zellen und in den gesunden Kontrollzellen. Bei diesen Markern wurde festgestellt, dass sie in HSP-Zellen in einer größeren Menge vorkommen, was bedeutet, dass diese Zellen einem höherem Stress ausgesetzt sind. Höherer oxidativen Stress in Zellen kann zum Zelltod führen. Ich untersuche nun, ob die vorgeschlagenen Medikamente, bei denen wir gezeigt haben, dass sie das niedrige Tubulin-Niveau stabilisieren und die defekte Bewegung der Peroxisome wiederherstellen können, auch den hohen oxidativen Stress in HSP-Zellen reduzieren können.

Induzierte pluripotente Stammzellen Projekt (iPS)

Ich bin vor kurzem wegen des Projekts zu den induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Projekt) zum Labor von Carolyn Sue nach Sydney gereist. Zunächst haben wir Zelllinien ausgewählt und in der Versuchsanordnung werden wir so vorgehen, wie wir die bereits die Fibroblasten aus dem Nasengewebe von HSP'lern zu induzierten pluripotenten Stammzellen reprogrammiert haben, um eine Menge dieser Zellen für die Untersuchung und für das Experimentieren mit den Wirkstoffkandidaten zur Behandlung der HSP aufzubauen.



Quelle: http://www.hspersunite.org.au/hsp-resea ... mber-2014/

Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Sa 28. Feb 2015, 17:13
von Rudi
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Hallo zusammen,

die australische Selbsthilfegruppe übersandte mir heute den aktuellen Fortschrittsbericht zu ihrem Forschungsprojekt. Erneut ist erkennbar, wie intensiv die australischen Forscher arbeiten können. Das ist nur möglich, weil sie von den australischen HSP-Betroffenen so großartig mit Spenden unterstützt werden. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit den chinesischen HSP-Forschern.

Es ist schön, wenn auch unsere deutschen Forscher durch eure Hilfen so hervorragend Unterstützung erhalten. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne nochmals darauf, dass unser "Förderverein für HSP-Forschung" alle Spenden, die er erhält, zu 100% in die
HSP-Forschungsprojekte investiert. Auch deine Spende hilft, damit wir eine bessere Zukunft bekommen.

Herzliche Grüße
Rudi
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Zwischenbericht der Arbeitsgruppe vom März 2015

Projektleiter Prof. Alan Mackay-Sim, stellt das folgende Update bereit:


Dr. Yongjun Fan
Untersuchung zur "Nicht SPG4 HSP"

Fan arbeitet weiterhin daran, Angaben zu Ähnlichkeiten und zu Unterschieden zwischen nasalen Stammzellen von HSP'lern mit einer Spastin Mutationen (SPG4) und solchen mit nicht-Spastin Mutationen mit einem automatisierten Mikroskop und mit automatisierter Bildanalyse zu erarbeiten. Die Datenanalyse zeigt, dass die zelluläre Pathologie der HSP in gewisser Weise in Menschen mit und ohne Spastin Mutationen unterschiedlich ist, aber die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, wo sie ähnlich sind und ob ein Arzneimittel, das bei Spastin Mutation aktiv wird auch bei nicht Spastin Mutationen wirksam sein kann. Die Arbeit an den Peroxisomen war gestoppt worden, weil das Lebendzellmikroskop defekt war, aber nun repariert wurde.

Im Dezember besuchte Professor Weiliang Zhu unser Institut. Professor Zhu ist der Leiter der Arzneimittelforschung und des Designzentrums am Shanghai Institute of Materia Medica, der chinesische Akademie der Wissenschaften. Fan nutzte die HSP Stammzellen und testet einige Wirkstoffkandidaten von Professor Zhu. Fan und Professor Zhu streben die Einrichtung einer formellen Zusammenarbeit für die Wirkstoffforschung für HSP an. Sie beabsichtigen, sich für Zuschüsse aus chinesischen und australischen Quellen zu bewerben.
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Gautam Wali, Ph.D.Bewerber
Projekt zu den "induzierten pluripotenten Stammzellen" (iPSC project)

Wir haben nun gentechnische HSP Zellen aus Gewebeproben von HSP-Patienten, um sie in iPS (induzierte pluripotente Stammzellen) zu verwandeln, mit dem Versuch, Pyramidenneuronen mit HSP zu erzeugen. Dies sind die oberen Motoneuronen, die in erster Linie bei HSP betroffen sind.

Dies beinhaltete das Infizieren mit einem Virus, der die Genmanipulation erledigt, gefolgt von zwei Monaten des Zellwachstums, in der dann das Virus aus der Kultur beseitigt wird. Die Arbeit ist etwa auf halbem Weg in dieser zweimonatige Eliminationsphase. Der aktuelle Schwerpunkt liegt in der Planung der nächsten Schritte der Qualitätskontrolle, die am Ende der 8 Wochen erfolgt, gleichförmige und stabile iPSCs aufzubauen, die sowohl geeignet wie auch zuverlässig für die Experimente sind.

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Prof. Alan Mackay-Sim
Projektleiter

Die Gruppe der HSP-Mäuse hat sich in der Quarantäne, aus der sie bald entlassen werden, fortgepflanzt, so dass dieses Projekt dann wirklich laufen wird. Die Vorausplanung bezüglich der Finanzierung und der behördlichen Genehmigung in Verbindung mit dem Antrag für den Beginn menschlicher, klinischer Versuche läuft derzeit.

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Quelle: http://www.hspersunite.org.au/hsp-resea ... arch-2015/

Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Fr 12. Jun 2015, 15:26
von Rudi
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Hallo zusammen,

unsere Freunde aus der australischen Selbsthilfegruppe haben erneut einen Fortschrittsbericht zu Ihrem SPG4-Forschungsprojekt veröffentlicht. Das Original der Veröffentlichung ist
hier abrufbar. E ist sehr erneut sehr schön zu sehen, was die kleine Gruppe der australischen HSP'ler auf die Beine stellt. Es ist vorbildhaft, wie intensiv die Australier die notwendigen Spenden sammeln.

Herzliche Grüße
Rudi
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Zwischenbericht der Arbeitsgruppe vom Juni 2015


In diesem Jahr waren wir bisher auf dem Weg zu einer klinischen Studie produktiv. Unser unmittelbares Ziel ist es, die "biologischen Gesichtspunkte" zu stärken, um sie bei der "Therapeutic Goods Administration" (TGA) für die Zulassung für eine klinische Studie einzureichen. Vor der Zulassung einer Medikamentenstudie, fordert die TGA den Nachweis dafür, wie ein Arzneimittelkandidat in Zielzellen arbeitet (das ist der "Wirkmechanismus"). Deshalb bauen wir unsere Experimente aus, um zu zeigen, dass unsere Arzneimittelkandidaten, die in olfaktorischen Stammzellen von HSP-Patienten wirken, ähnliche Aktionen in Neuronen (Nervenzellen) erzeugen. (Text: Prof. Alan Mackay-Sim -Bild links-)
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In Carolyn Sues Labor in Sydney, stellen Gautam Wali und das Team Nervenzellen aus von HSP-Patienten stammenden "induzierte pluripotente Stammzellen" (iPS-Zellen) her. Diese sind wie embryonale Stammzellen, die aber mit Hilfe von Gentechnik aus Hautzellen von Patienten hergestellt werden. Wir sind jetzt auch auf diesem Weg. Wir haben diese Zellen hergestellt und sind momentan dabei die wichtigsten Qualitätskontrollexperimente zu machen, um sicherzustellen, dass wir sie korrekt hergestellt haben. iPS-Zellkolonien sind bekannterweise variabel und es ist für zuverlässige Ergebnisse wichtig, dass die Qualitätskontrolle für die hergestellten Zellen präzise ist. Wir haben das Verfahren, die iPS-Zellen zu Nervenzellen zu differenzieren, optimiert und haben damit in iPS-Zellen von einem HSP-Patienten mit einer SPAST Mutation begonnen. (Text: Gautam Wali -Bild rechts-)
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In Alan Mackay-Sims Labor in Brisbane, hat Yongjun Fan weiter zu untersuchen, ob die Biologie der olfaktorischen Stammzellen von Patienten mit und ohne SPAST (SPG4 HSP) Mutationen gleich oder ungleich ist. Dies wird uns eine bessere Vorstellung von dem Potenzial eines Medikamentes geben, ob nämlich das Medikament, das in Zellen mit einer SPAST Mutationen wirkt, auch in Zellen mit anderen HSP Mutationen wirksam ist. (Text: Yongjun Fan -Bild links-)
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Inzwischen hat Gautam das erste Manuskript, das Teil seiner Doktorarbeit ist, zur Veröffentlichung eingereicht. Dies ist ein großer Schritt für ihn, und wir drücken die Daumen, dass es schnell durch den Prüfungsprozess läuft. Diese neue Forschungsarbeit wurde bei einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift eingereicht und berichtet über Studien an HSP-Zellen.

Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Do 3. Sep 2015, 13:54
von Rudi
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Hallo zusammen,

die australischen HSP-Forscher haben einen neuen Zwischenbericht zu dem Projekt erstellt, das von der australischen Selbsthilfegruppe finanziert wird. Es ist immer wieder bewundernswert zu sehen, wie aktiv die wenigen HSP'ler in Australien sind und wie vorbildlich sie ihr Forschungsprojekt unterstützen. Mit nur etwa 1.700 bis 1.800 HSP-Betroffenen haben sie im laufenden Jahr bereits wieder mehr als 52 Tausend Dollar gesammelt und gespendet. Die Spendensäule in der
australischen Homepage zeigt das sehr schön.

Es ist sehr gut, dass Prof. Alan Mackay-Sim in seinem Beitrag anspricht, dass "Wissenschaft nie vorhersehbar" ist und dass sie "immer noch zu einem Teil >>Kunst<< und zum anderen Teil >>Wissenschaft<<" ist. Machen wir uns bitte immer klar, dass Forschungsarbeiten stets Arbeiten sind, deren Fortlauf sich nicht wirklich vorab bestimmen lässt. Forscher kennen das Ergebnis ihrer Arbeiten nicht zu Beginn und Forscher können es gar nicht wissen, welche neuen Wege gegangen werden müssen, die sich aus aktuellen und nicht erwartbaren Zwischenergebnissen als notwendig ergeben.

Die australischen HSP-Betroffenen erkennen diese "Randbedingung" jeder Forschung als selbstverständlich an. Sie spenden, obwohl sie nicht wissen können, ob die angestrebten Ergebnisse wirklich realisierbar sind. Sie vertrauen der Kompetenz ihrer HSP-Forscher und bauen auf den Einsatz ihrer Patientengruppe. Die australischen HSP-Betroffenen haben auch erkannt, dass selbst Rückschläge nicht das "Aus" in der HSP-Forschung bedeuten, sondern dass es Schritte auf dem Weg nach vorne sind. Deshalb organisieren unsere australischen Freunde Spenden und deshalb spenden sie auch selbst so großzügig und sind damit ein wirkliches Vorbild.

Herzliche Grüße
Rudi
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Fortschrittsbericht aus dem Forschungsteam


Dieser Bericht ist verfasst vom verantwortlichen Forscher Herrn Prof. Alan Mackay-Sim (Bild links)

Wissenschaft ist nie vorhersehbar und die letzten 3 Monate im Labor waren langsamer als erhofft, sowohl aus technischen, wie auch aus biologischen Gründen.

Die technischen Probleme haben ihre Ursache in dem 500 Tsd Dollar teuren Mikroskop-System, das zur Abbildung lebender Zellen verwendet wird. Es hat wegen der Komplexität des Instruments eine ganze Weile gedauert, das Problem zu erkennen und zu lösen, aber es ist jetzt in Ordnung und funktioniert gut. Aber Zeit ist verloren gegangen. Andere technische Probleme entstanden mit dem Kauf von neuen Reagenzien, die sich nicht so verhalten, wie es die alten taten. Dies hat einige Fehlersuche und Re-Optimierung durch Fan verursacht.


Die SPAST (SPG4) mutierten Mäuse haben nun den gesamten ordnungsrechtlichen Teil, wie die Lieferungs- und Quarantäne-Hürden hinter sich und sind nun in Einrichtungen an der Griffith University untergebracht, nachdem sie zuvor an der Universität von Queensland in Quarantäne untergebracht waren. (Das Bild links zeigt Dr. Fan im Tierzuchtlabor)

Unser Dank geht an Dr. Andy Grierson und sein Team an der Universität von Sheffield (England), die die Brutpaare geliefert haben und an Emily Duggan von der University in Queensland, die die Einfuhr der Mäuse und ihre Quarantäne in unserem Auftrag arrangiert hat. (Das Bild rechts zeigt die HSP-Mäuse mit einer SPG4-Mutation)

Zunächst wurde eine Maus schnell schwanger, aber der erste Wurf ging schon früh verloren -möglicherweise aufgrund der Hektik der Reise, die die Elterntiere mitmachen mussten-. Seitdem haben alle den ersten erfolgreichen Wurf vor einen Monat gut überstanden und andere folgen. Fan erledigt die Gentypisierung, um so sie die nächste Generation von mutierten SPAST-Mäusen zu identifizieren.

.........................................................Bild
.........................................................Prof. Mackay-Sim, Dr. Fan & Pres. Frank McKeown im Labor

Ein Papier auf der Basis von Gautams Forschungsarbeit wurde bei einer wissenschaftlichen Zeitung zur Überprüfung eingereicht, und obwohl es abgelehnt wurde, erhielt er einige hilfreiche Rückmeldungen von den Prüfern. Wir nehmen ihre Ratschläge an und werden noch ein paar Versuche machen, die helfen werden, nachzuweisen, wie die Transportdefizite der Peroxisome in SPAST Zellen zum Zelltod führen können.


Gautams Arbeiten zur Entwicklung von Neuronen mit der SPAST Mutation aus induzierten pluripotenten Stammzellen geht weiter. In diesem Jahr bereits erzeugte Gautam induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) von einem HSP'ler mit einem SPAST Mutation und von zwei gesunden Menschen zur Kontrolle.
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.............................................Image
.............................................Der iPSC Prozess
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Im Laufe der letzten Monate testete Gautam Wali (Bild links) eine ganze Menge von iPS-Zellen, um sicherzustellen, dass die erforderliche Gentechnik erfolgreich war. Diese Qualitätskontrollversuche sind für die zuverlässige Wissenschaft notwendig und umfassen Untersuchungen wie die Chromosomenstabilität, das Differenzierungspotenzial und den Pluripotenz Status. Gleichförmige iPSC- Populationen sind notorisch schwer festzustellen aufgrund der Variabilität in der Zellpopulation, die durch die genetische Bearbeitung entsteht. Für zuverlässige Ergebnisse der nachfolgenden Tests an Zellpopulation muss ein hohes Maß an Einheitlichkeit vorliegen, um aussagekräftige Vergleiche der erzeugten Daten zu erreichen.

Gautam arbeitet nun an der Differenzierung der iPSCs zu Neuronen. Dies beinhaltet, sie über mehrere Monate in einer sehr komplexen Mischung aus Proteinen, Wachstumsfaktoren, Ionen und Zucker wachsen zu lassen. Diese Zellkolonien sind fragil; ihnen muss alle paar Tage ein frisches Wachstumsmedium zugeführt werden und es ist erforderlich, die Entwicklungsbedingungen eng zu kontrollieren. Der Zweck ist, die Wachstumsbedingungen eines menschlichen Embryos nachzuahmen, mit dem Ziel, die iPS-Zellen in kortikale Neuronen zu verwandeln, die Art der Nervenzelle die bei Menschen mit HSP am häufigsten betroffen ist. Die Vorgehensweise ist lang und kompliziert, voller Schwierigkeiten und Zufälligkeit und ist immer noch zu einem Teil "Kunst" und zum anderen Teil "Wissenschaft". Sobald alles passt, wird er menschliche Nervenzellen haben, die dann verwendet werden, um seine früheren Erkenntnisse über die Auswirkungen der SPAST-Mutationen auf die Peroxisome und die Wirksamkeit der medikamentösen Behandlung am Kandidat, Epothilon D. weiter zu testen.

Originaltext hier: http://www.hspersunite.org.au/hsp-resea ... mber-2015/

Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Fr 4. Dez 2015, 08:43
von Rudi
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Hallo zusammen,

von der australischen Selbsthilfegruppe erhielt ich gestern den aktuellen Bericht zu dem dortigen HSP-Forschungsprojekt. Bekanntlich arbeiten australische HSP-Forscher seit einiger Zeit daran, eine medikamentöse Lösung für bestimmte HSP-Formen zu finden. Auch der neue Bericht ist wieder hoch interessant.

Leider schaffe ich es momentan nicht, die australischen Neuigkeiten zu übersetzen. Vielleicht kann das einmal jemand von euch machen. Ich stelle momentan nur die Originalseite unten ein und gebe hier den
Link zur automatischen Google-Übersetzung. Eine qualitativ bessere Übersetzung wäre schön.

Herzliche Grüße
Rudi
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Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Mi 1. Jun 2016, 16:00
von Rudi
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Hallo zusammen,

schon wieder muss ich der sehr kleinen Gruppe der australischen HSP'ler ein riesiges Kompliment machen. Diese kleine Gruppe zeigt es uns mal wieder vorbildhaft auf, was sich mit gelebter Aktivität erreichen lässt. Ich meine jetzt nicht, dass unsere dortigen Freunde auch in diesem Jahr bereits wieder eine enorme Summe für die HSP-Forschung gesammelt haben. Sie legen damit die Grundlagen für Forschungsarbeiten, die uns in den nächsten Jahren helfen könnten.

Schaut doch einmal in die neu aktualisierten Seiten der Australier. Dort ist ein neuer Zwischenbericht zu den Forschungen am SPG4 eingestellt. Die beschriebenen Ergebnisse sind aufregend. Dargestellt wird u.a. dass der Wirkstoff
Epothilon D eine positive Wirkung auf die beim SPG4 betroffenen Microtubuli zu haben scheint. Der Beitrag ist hier im Original und hier in der Google-Übersetzung abrufbar. Zusätzlich für alle, die es ganz genau wissen wollen, hier der Langtext der wissenschaftlichen Studie im Original und in der Google-Übersetzung. Die Arbeit ist am 27. Mai 2016, also erst vor wenigen Tagen veröffentlicht worden.

Ich will jetzt aber keine falschen Hoffnungen erzeugen. Das Ergebnis der Australier kann vielleicht ein Baustein auf einem noch recht langen Weg sein, den wir gehen müssen. Ja, ich sage "den wir gehen müssen". Auch bei uns in Deutschland und auch in anderen Ländern wird sehr intensiv an der HSP geforscht. Das geht nur dann erfolgreich, wenn wir HSP'ler selbst aktiv werden. Daher ist das Ergebnis der australischen HSP-Freunde erneut auch eine Aufforderung an jeden HSP'ler in Deutschland, selbst aktiv zu werden. Das geht mit eigenen Spenden und das geht mit organisierten Spenden. Unser Förderverein für HSP-Forschung kann umso effektiver für euch tätig werden, je effektiver ihr euch in der Spendengewinnung engagiert.

Ich spreche an dieser Stelle auch gerne noch einmal die
sehr schöne Unterstützungsaktion von "WeCanHelp" an, die uns große Freude bereitet. Macht dabei bitte mit!!!!

Herzliche Grüße
Rudi

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Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Mo 27. Feb 2017, 14:47
von Rudi
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Hallo zusammen,

das Webinar "Internationale HSP-Forschung" mit Herrn Dr. Beetz (Unversitätsklinikum zu Jena) befasste sich neben vielen Ansätzen aus der aktuellen HSP-Forschung auch mit dem australischen HSP-Forschungsprojekt. Dieses Projekt, das ja von den HSP-Betroffenen aus Australien finanziert wird, startet vermutlich noch in diesem Jahr mit einem Medikamententest. Herr Dr. Beetz sprach im Webinar auch dieses Projekt an. Er stellte dar, dass er Herrn Prof. Dr. Alan Mackay-Sim zur Vorbereitung unseres Webinars darum gebeten hatte, weitergehende Informationen zu erhalten. Prof. Mackay-Sim kam dieser Bitte zeitnah nach. Sein Schreiben an Herrn Dr. Beetz ist unten eingestellt.

Weitere Infos dazu sowie Infos rund um das Thema "internationale HSP-Forschung" sind bei uns
im Themenforum Webinare abrufbar.

Herzliche Grüße
Rudi

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Von Prof. Alan Mackay-Sim als Reaktion auf Anfrage nach den Hintergründen und dem Stand der geplanten klinischen Studie mit australischen HSP-Patienten

Freie Übersetzung durch Dr. Christian Beetz

Für die Untersuchung der Konsequenzen von SPAST-Mutationen benutzen wir Stammzellen, welche Patienten aus dem olfaktorischen Organ der Nase entnommen werden. Die normale Aufgabe dieser Zellen ist es, unsere „Riech-Nervenzellen“ ständig zu erneuern. Das entsprechende Gewebe kann leicht entnommen werden. Die daraus gewonnen Stammzellen sind relativ unkompliziert zu kultivieren und lassen sich für spätere Experimente problemlos wegfrieren. Unser konzeptioneller Ansatz ist, Zellen von Patienten mit Zellen von gesunden Kontrollpersonen zu vergleichen. Wir nennen die Zellen, mit denen wir arbeiten, ONS-Zellen (von olfactory neurosphere-derived stem cells).

In mehreren wissenschaftlichen Veröffentlichungen konnten wir zeigen, dass ONS-Zellen aus Patienten nur 50% der normalen Spastinmenge besitzen und dass die Menge an acetyliertem Tubulin [Grundbaustein der Mikrotubuli] reduziert ist. Außerdem beobachteten wir, dass die Verteilung von Mitochondrien [Kraftwerke bzw. Energiequellen der Zelle] und Peroxisomen [Organellen, in denen sogenannte reaktive Sauerstoffverbindungen unschädlich gemacht werden] verändert ist. Auch der Transport von Peroxisomen innerhalb der Zelle ist gestört. Diese letzte Beobachtung ist mit dem Fehlen stabilisierter Mikrotubuli [=acetyliertes Tubulin enthaltend] erklärbar. Mittels Tubulin-bindender Substanzen konnten wir die Mikrotubuli wieder stabilisieren und den Peroxisomentransport wieder in Gang bringen.

Wir haben ONS-Zellen dann in Nervenzellen verwandelt, welche auch typische Nervenzellausläufer [die Axone] ausbilden. Diese Ausläufer enthalten Mikrotubuli, welche für den Großteil des Transports innerhalb des Axons zuständig sind. Auch in diesen Nervenzellen konnten wir die Defizite bezüglich acetyliertem Tubulin und Peroxisomentransport mit Mikrotubuli-bindenden Substanzen beheben.
ONS-Zellen aus Patienten standen darüber hinaus unter einem höheren oxidativen Stress [=enthielten eine erhöhte Menge reaktiver Sauerstoffverbindungen]. Wenn wir diesen oxidativen Stress über die Zugabe von Wasserstoffperoxid [eine der erwähnten reaktiven Sauerstoffverbindungen] weiter erhöhten, reagierten die Patientenzellen darauf sensibler als die Zellen aus den gesunden Kontrollpersonen. Auch diese Effekte verschwanden bei der Gabe geringer Mengen Tubulin-bindender Substanzen.

Wir interpretieren unsere Beobachtungen folgendermaßen: Der Verlust ans Spastin führt zu kompensatorischen Maßnahmen in der Zelle, aber diese schießen über das Ziel hinaus („Überkompensation“). Beispielsweise fanden wir eine reduzierte Menge an Stathmin [ein Enzym des Mikrotubuliabbaus], was gut mit der reduzierten Menge an azetyliertem Tubulin vereinbar ist (s. oben). Generell beobachten wir, dass die Aktivität von 60% aller Gene geändert ist. Dies betrifft insbesondere Gene, die für Mikrotubulistabilität von Bedeutung sind. Wir denken daher, dass es in Patientenzellen insgesamt weniger Mikrotubuli-Stücke gibt. Damit gibt es auch weniger „Andockstellen“ für die Peroxisomen, welche durch Mikrotubuli transportiert werden. Insgesamt bewegen sich die Peroxisomen daher langsamer durch die Zelle (=gestörter Transport, s.oben). Besonders im langen Axon macht sich das negativ bemerkbar: Peroxisomen kommen am Axonende später an und brauchen auch für den Rückweg zur „Verjüngung/Erneuerung“ zu lange. Schlussendlich können diese Organellen deshalb weniger effizient einer ihrer Hauptaufgaben, der Bewältigung von oxidativem Stress, nachgehen. Das führt letztlich zum Tod der Nervenzelle.

Geringe Mengen der Tubulin-bindenden Substanzen Taxol, Vinblastin, Epothilone D und Noscapine haben alle dieselben Effekte (s. oben). In unserer klinischen Studie fokussieren wir auf Noscapine, da es billig ist und das Nervensystem erreichen kann (Epothilone D kann das auch, aber Taxol und Vinblastin nicht). Wir sind aktuell mit der Planung der Studie beschäftigt. Prof. Carolyn Sue (Universität Sydney bzw. Royal North Shore Krankenhaus) wird die Studie leiten, Frank McKeown von der australischen HSP-Forschungsstiftung wird sie managen.


Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Di 19. Sep 2017, 18:31
von Rudi
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Hallo zusammen,

es gibt erneut sehr interessante Neuigkeiten zum HSP-Forschungsprojekt unserer australischen Freunde.

Kürzlich hat Herr Prof. Dr. Alan Mackay-Sim den aktuellen Status und die kommenden Schritte dieses großartigen SPG4-Projekts beschrieben. In einem Beitrag hier im Forum hatte ich geschrieben, dass er kürzlich zum
Australier des Jahres 2017 gewählt wurde.

Einige von euch wissen es ja sehr gut, dass als ein wesentliches Ergebnis der australischen Forschungsarbeiten der Wirkstoff
Noscapin bei der SPG4 als Therapiekandidat getestet werden soll. Dieser Wirkstoff ist deshalb bei euch bekannt, weil mit diesem Wirkstoff ein Hustenmedikament seit langer Zeit im Einsatz ist. Ich hatte es zwischenzeitlich bedauert, diese Nachricht hier eingestellt zu haben. Denn einige HSP'ler haben sich den Hustensaft besorgt und glaubten, so die SPG4 besiegen zu können. Ich habe dann wiederholt erklären müssen, dass diese Versuche unsinnig sind. Denn die Menge des Wirkstoffes im Hustensaft ist nicht die Menge, die bei der Behandlung der HSP hilfreich sein kann. Es war also naheliegend, dass der Hustensaft nichts bringen konnte. Es kommt eben immer auf die richtige Menge des Wirkstoffs an.

In seinem Beitrag stellt Herr Prof. Dr. Alan Mackay-Sim nun sehr klar genau dieses Thema dar. Er zeigt auf, was gemacht werden muss, damit die notwendige Wirkstoffmenge gefunden wird, die das Gehirn erreichen muss, um hier aktiv zu werden. Ihr könnt seinen
Beitrag hier im Original und hier in der automatischen Übersetzung lesen.

Ich will gerne an dieser Stelle auch nochmals auf unser
Webinar "Internationale HSP-Forschung" hinweisen, bei dem Herr Dr. Beetz auch auf das Projekt der Australier einging. Die entsprechenden Stellen sind von Minute 39:00 bis 41:00 sowie von 57:01 bis 1:00:08 zu finden.

Die zweite Neuigkeit in diesem Zusammenhang habe ich heute bei einem Besuch an der Uniklinik zu Tübingen erfahren. Frau Dr. Rebecca Schüle hat mir berichtet, dass die HSP-Forscher in Tübingen zukünftig am australischen Projekt mitarbeiten werden. Ich hoffe es nun sehr, dass das so gebündelte, umfangreiche Wissen zur HSP und ganz speziell zum SPG4, dem Projekt weiteren Schub verleihen wird. Ich hoffe es zudem, dass wir SPG4-Patienten aus Deutschland sogar beim geplanten Medikamententest mitmachen können.

Ihr seht, dass unsere Forscher international zusammenarbeiten. Es ist mir natürlich klar, dass der geplante Medikamententest nicht morgen starten wird. Ich bin mir aber sicher, dass unsere Forscher daran arbeiten werden, das Projekt sehr schnell zu realisieren.

Gerne möchten wir dann nach Möglichkeiten suchen, die dabei helfen könnten, Projekte wie dieses oder andere neue Studien mit zu finanzieren. Das kann dann funktionieren, wenn es uns gelingt, Spendengelder in einer hohen Größe zu gewinnen. Ob das funktioniert, das liegt auch an jedem HSP'ler. Wir setzen, wie ihr wisst, jeden gespendeten Euro zu 100% ausschließlich für neue HSP-Forschungsprojekte ein. Bitte bedenkt es immer, dass HSP für uns auch bedeutet Helfen, Spenden, Partei ergreifen!

Herzliche Grüße
Rudi



Re: Neues zum Projekt unserer australischen Freunde

BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2017, 09:39
von Rudi
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Hallo zusammen,

die Australier haben ihre Internetseite ‒wie dort üblich im halbjährlichen Rhythmus‒ erneuert. Es gibt wieder hochinteressante und gute Nachrichten zum SPG4-Forschungsprojekt.

Es ist großartig, dass die Projektschritte, die die HSP-Forscher in Australien gemeinsam mit der dortigen HSP-Gruppe gehen, in den Einzelheiten dargestellt werden. Ihr könnt es klar erkennen, woran gearbeitet wird, welche Zwischenergebnisse vorliegen, und was die nächsten Schritte sein werden. Zusätzlich benennen die Australier auch die Projektkosten in den Einzelschritten. Die australische Gruppe ruft ihre Mitglieder dazu auf, diese Projektkosten durch Spenden zu finanzieren. Derzeit ist dieses australische Projekt eines, das wirkliche Aussichten auf therapeutische Hilfen ‒zumindest für die SPG4-Patienten‒ bietet.

Es wäre großartig, wenn auch wir HSP'ler aus Deutschland unseren australischen Kollegen helfen würden. Das ist möglich, weil wir mit unserem "Förderverein für HSP-Forschung" nun auch Projekte außerhalb der Europäischen Union finanziell unterstützen dürfen. Der einfachste Weg wäre es also, wenn wir bei uns im Förderverein einen gesonderten Spendenbereich mit Namen "SPG4-Projekt Australien" bilden würden. Das macht aber nur dann Sinn, wenn ihr diesem Gedanken zustimmt und wenn ihr für dieses Projekt selbst ganz intensiv Spenden sammelt. Bitte teilt es hier im Forum einmal mit, was ihr von diesem Gedanken haltet und wie ihr euch ganz persönlich dafür engagieren würdet. Ich weiß, dass bislang die amerikanischen und die englischen HSP-Freunde die Australier bereits unterstützen. Also, meldet euch bitte! Zeigt eure Aktivität!!

Ich stelle die australische Seite unten im Original ein und
verlinke hier die automatische Google-Übersetzung.

Herzliche Grüße
Rudi
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Seite zum SPG4-Projekt der australischen HSP-Gruppe