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Wir brauchen bessere Medikamente — jetzt

BeitragVerfasst: Di 18. Nov 2014, 11:23
von Rudi
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Hallo zusammen,

unsere amerikanischen Freunde der dortigen Selbsthilfe haben in ihre Internetseite einen sehr guten Filmbeitrag eingestellt. Er trägt den Titel "Francis Collins: We need better drugs — now", also " Francis Collins: "Wir brauchen bessere Medikamente — jetzt"

Ich habe den Link zum Film unten eingestellt. Natürlich spricht Frank Collins in seiner Muttersprache, also in Englisch. Man kann das Video aber auch so einstellen, dass es Untertitel in Deutsch zeigt. Weil das aber in einer hohen Geschwindigkeit läuft, ist das nicht immer gut zu lesen. Deshalb unten zusätzlich die Mitschrift des Vortrags in Deutsch. Beachtet bitte einige Kernaussagen und seht, dass wir in "Ge(h)n mit HSP" mit unserem Förderverein genau in dieser beschriebenen Richtung arbeiten.

Ich hebe hervor, dass Frank Collins aufzeigt, wie teuer Medikamentenentwicklungen sind. Er spricht von einer Milliarde Dollar je Medikament. Er zeigt aber auch auf, welche Alternativen es gibt, die wesentlich preiswerter sind. Er spricht an, dass es Medikamente für bestimmte Erkrankungen gibt, die auch bei anderen Erkrankungen getestet werden sollten. Wir machen das mit Ataluren in unserem
Projekt zu den Nonsensemutationen. Er spricht an, dass es Medikamente gibt, die bei den ursprünglichen Zielkrankheiten erfolglos waren, die aber bei ganz anderen Erkrankungen einsetzbar sind. Auch hier testen wir in unserem Projekt weitere Wirkstoffe. Schließlich spricht er an, wie neue Techniken helfen, die Medikamentenetwicklung und die Testphasen drastisch zu verkürzen. Auch hier sind unsere Tübinger Forscher genau auf dem beschriebenen Weg, indem sie aus Hautzellen Nervenzellen entwickeln.

Ihr seht, wie sinnvoll es ist, dass wir HSP'ler mit Hilfe des Fördervereins unsere eigenen Projekte unterstützen. Auch das spricht Collins an, indem er aufzeigt, dass eine bessere Medikamentenentwicklung nur mit Unterstützung von Patientenorganisationen möglich ist. Und zum Glück spricht er auch an, wie wichtig
motivierte und engagierte Forscher für uns sind. Im Grunde aber ist sein Vortrag eine Aufforderung an euch, die neuen Wege zu sehen und zu unterstützen. Sein Vortrag endet wie folgt: "Denkt darüber nach, was wir hier versuchen zu verwirklichen und warum es so wichtig ist. Es ist jetzt wichtig. Kümmern Sie sich darum, so bald wie möglich."

Ihr findet das Video durch
Klick auf diese Verlinkung. Ihr könnt dort über den Schalter "Subtitels" die deutschen Untertitel einstellen.

Herzliche Grüße
Rudi
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Mitschrift des Vortrags von Frank Collins

"Wir brauchen bessere Medikamente — jetzt"

0:15 Ich bitte Sie um Handzeichen. Wie viele Leute hier sind über 48? Na ja, es scheinen ja ein paar da zu sein.

0:24 Also, Glückwunsch, denn wenn Sie auf diese bestimmte Darstellung der Lebenserwartung in den USA schauen, sind Sie jetzt über der durchschnittlichen Lebensdauer von jemandem, der 1900 geboren wurde.

0:36 Aber beachten Sie, was im Verlauf dieses Jahrhunderts passierte. Wenn Sie der Kurve folgen, sehen Sie, dass es ganz weit unten anfängt. Hier ist die Absenkung wegen der spanischen Grippe von 1918. Und hier sind wir 2010, durchschnittliche Lebenserwartung eines heutzutage geborenen Kindes ist 79 und wir sind noch lange nicht fertig. Das war die gute Nachricht. Aber es ist immer noch viel zu tun.

0:57 Wenn man sich zum Beispiel die Frage stellen würde, von wie vielen Krankheiten wir bis jetzt die exakte molekulare Ebene kennen? Es sind um die 4000, das ist wirklich großartig, da die meisten dieser molekularen Entdeckungen noch nicht lange her sind. Es ist aufregend, dass wir so viel daraus gelernt haben, aber wie viele dieser 4000 Erkrankungen können überhaupt behandelt werden? Nur um die 250. Also wir haben diese riesige Herausforderung und diese riesige Kluft.

1:25 Sie denken bestimmt, das kann nicht so schwer sein, dass wir einfach die Möglichkeit hätten diese grundlegenden Informationen zu nehmen, wie uns die Grundsatzbiologie sie uns lehrt, über die Ursache von Krankheiten und wir schlagen eine Brücke über diese gähnende Kluft zwischen dem was wir gelernt haben und der Grundsatzwissenschaft und ihrer Anwendung. Eine Brücke, die vielleicht so aussehen würde, bei der man lediglich einen glänzenden Weg zusammenführen muss, um von einer Seite zur anderen zu kommen.

1:53 Ach ja, wäre es nicht schön, wenn es so einfach wäre? Leider ist dem nicht so. In Wirklichkeit ist der Versuch vom Basiswissen zu der eigentlichen Anwendung zu kommen mehr so: Da sind keine glitzernden Brücken. Sie versuchen Ihre Wette abzugeben. Vielleicht gibt's einen guten Schwimmer und ein Ruderboot, ein Segelboot und ein Schleppboot. Dann lassen Sie sie loslegen und Regen fällt und Blitze zucken und "Oh Du meine Güte", da sind Haie im Wasser, die Schwimmer sind in Gefahr und, oh weh, ein Schwimmer ist ertrunken und ein Segelboot gekentert und das Schleppboot, na ja, ist in einen Felsen gekracht und vielleicht, wenn Sie Glück haben, kommt irgendeiner rüber.

2:28 Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Also was braucht man eigentlich um ein Therapeutikum zu bekommen? Was ist ein Medikament? Ein Medikament besteht aus einem kleinen Molekül: aus Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff und ein paar anderen Atomen. Alle zusammengeschustert zu einer bestimmten Form und diese Formen bestimmen, ob dieses bestimmte Medikament sein Ziel trifft. Wird es dort landen wo es soll? Also schauen Sie mal auf dieses Bild hier – viele Formen tanzen hier für Sie rum. Nun was müssen Sie tun, wenn Sie versuchen, eine neue Behandlungsmethode für Autismus zu entwickeln oder für die Alzheimer-Krankheit oder Krebs? Sie müssen die richtige Form in diesem Gemisch finden, die umgehend Nutzten bringt und auch noch sicher ist. Und wenn Sie beobachten, was mit dieser Pipeline geschieht: Man fängt mit vielleicht tausend, zehntausend Verbindungen an. Dann sortiert man sie durch verschiedene Schritte aus, demzufolge schaffen es viele nicht. Letztendlich kann man vielleicht mit 4 oder 5 eine klinische Studie machen und falls alles gut geht, 14 Jahre nachdem man angefangen hat, bekommt man eine Zulassung. Dieser eine Erfolg kostet mehr als eine Milliarde Dollar.

3:26 Also sollten wir diese Pipeline wie ein Ingenieur betrachten und sagen, "Wie können wir uns verbessern?" Das ist das Hauptthema, über das ich heute Morgen reden möchte. Wie können wir das beschleunigen? Wie können wir erfolgreicher werden?

3:38 Also lassen Sie mich von ein paar Beispielen berichten bei denen es tatsächlich funktioniert hat. Eines, das gerade in den letzten paar Monaten geschah, ist die erfolgreiche Zulassung eines Medikaments für Mukoviszidose. Aber es hat lange gedauert bis dahin. Die molekulare Ursache für Mukoviszidose wurde 1989 von meiner Forschungsgruppe zusammen mit einer anderen Gruppe aus Toronto, entdeckt. Entdeckt wurde welche Art von Mutation es war in einem bestimmten Gen auf Chromosom 7. Dieses Bild, das Sie hier sehen – Hier ist es. Das ist tatsächlich dasselbe Kind. Das ist Danny Bessette, 23 Jahre später, da dies das Jahr ist, in dem Danny heiratete. Es ist auch das Jahr, in dem wir zum ersten Mal eine Zulassung von der FDA bekamen für ein Medikament, das haargenau auf den Defekt von Mukoviszidose abzielt, basierend auf all diesem molekularem Wissen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass dieses Medikament tatsächlich nicht alle Fälle von Mukoviszidose behandelt und es funktioniert auch nicht für Danny. Wir warten noch auf die nächste Generation, um ihm zu helfen.

4:30 Aber es brauchte 23 Jahre um so weit zu kommen. Das ist zu lange. Wie können wir es beschleunigen?

4:35 Ein Weg ist es, die Vorteile der Technologie zu nutzen und eine sehr wichtige Technologie, auf die wir für all das angewiesen sind, ist das menschliche Genom. Ein Chromosom ansehen zu können, es zu öffnen, die DNS zu extrahieren und dann die Buchstaben in diesem DNS-Code zu lesen, diese A, C, G und T. Diese Buchstabenfolgen sind unsere Gebrauchsanweisung, und die für alles Leben. Die Kosten dafür betrugen einmal hunderte Millionen von Dollar. In den letzten 10 Jahren sind sie schneller gefallen als das Moore'sche Gesetz. Bis zum heutigen Punkt, wo es weniger als 10.000 Dollar kostet Ihres oder mein Genom sequenzieren zu lassen. Und bald genug wird es nur noch 1.000 Dollar kosten. Also, das ist aufregend. Wie wirkt sich das auf eine Krankheit bezüglich der Anwendung aus?

5:17Ich möchte Ihnen von einer anderen Erkrankung erzählen. Es ist eine sehr seltene Erkrankung. Sie heißt Hutchinson-Gilford-Progerie. Es ist die schlimmste Form von vorzeitiger Alterung. Nur eines von vier Millionen Kindern hat diese Krankheit. Einfach gesagt, passiert Folgendes: Auf Grund einer Mutation in einem bestimmten Gen wird ein Protein hergestellt, das giftig für die Zellen ist. Dadurch altern diese Menschen sieben Mal schneller als normalerweise.

5:45 Ich möchte Ihnen ein Video zeigen, wie das auf die Zelle wirkt. Wenn man eine normale Zelle unter dem Mikroskop betrachtet, sollte sie einen Zellkern haben, der in der Mitte der Zelle sitzt. Dieser Zellkern sollte eine runde und glatte Begrenzung haben, es sieht irgendwie so aus. Eine Progerie-Zelle hingegen hat diese Beulen und Ausbuchtungen wegen des giftigen Proteins namens Progerin. Als wir es im Jahre 2003 entdeckt haben, wollten wir eine Lösung finden, wie wir das korrigieren könnten. Nochmal: Da man etwas über die molekularen Vorgänge wusste, war es möglich, eine dieser vielen, vielen Verbindungen, die vielleicht nützlich sein könnte, herauszupicken und auszuprobieren. In einem Experiment an einer Zellkultur, hier zu sehen als ein Cartoon, nimmt man diese bestimmte Verbindung und gibt sie zu der Zelle, die mit Progerie befallen ist, und man wartet dann was passiert. In nur 72 Stunden wird diese Zelle für alle Aufgaben, die wir bestimmen können, fast wie eine normale Zelle.

6:45 Also das war aufregend, aber nun kam die Frage, würde das auch in einem echten Menschen gelingen? In einem Zeitraum von nur vier Jahren vom Zeitpunkt der Entdeckung des Gens bis zum Beginn einer klinischen Studie, hat das zu einem Test dieser bestimmten Verbindung geführt. Die Kinder, die Sie hier sehen, haben alle freiwillig an dieser Studie teilgenommen. 28 an der Zahl. Sie können erkennen, sobald das Bild zu sehen ist, dass es sich um eine ganz besondere Gruppe junger Leute handelt. Alle sind betroffen von dieser Krankheit und alle sehen sich ziemlich ähnlich. Anstatt Ihnen mehr zu erzählen, lade ich einen von ihnen, Sam Berns aus Boston, der heute hier ist, zu mir auf die Bühne ein. Er wird uns von seinen Erfahrungen erzählen, wie es ist, als Kind mit dieser Krankheit leben zu müssen. Sam ist 15 Jahre alt. Seine Eltern Scott Berns und Leslie Gordon, beides Ärzte, sind heute Morgen auch hier. Sam, bitte nimm Platz.

7:35 (Applaus)

7:42 So Sam, warum erzählst Du den Leuten nicht mal ein bisschen wie es ist, wenn man von diesem Leiden, genannt Progerie, betroffen ist ?

7:48 Sam Burns: Also, Progerie schränkt mich in manchen Situationen ein. Ich kann keinen Sport betreiben oder körperliche Aktivitäten machen. aber ich war in der Lage mich für andere Dinge zu interessieren die von Progerie glücklicher Weise nicht eingeschränkt werden. Aber wenn ich wirklich etwas machen will, bei dem Progerie eher hinderlich ist, wie zum Beispiel bei einer Marschkapelle mitmachen oder als Schiedsrichter fungieren, finden wir immer eine Lösung es doch zu schaffen. Und damit wäre bewiesen, dass Progerie mein Leben nicht kontrolliert.

8:14 (Applaus)

8:16 Francis Collins: Also was würdest Du gerne den Forschern sagen, die hier im Auditorium sitzen und zu all den anderen Zuhörern? Was würdest Du ihnen sagen über die Forschung an Progerie und vielleicht auch über andere Leiden?

8:26SB: Also, die Forschung an Progerie ist soweit gekommen in weniger als 15 Jahren, das zeigt doch den Willen der Forscher so weit zu kommen. Das bedeutet mir und den anderen Kindern mit Progerie sehr viel. Es beweist, wenn ein Forscherdrang besteht, kann jeder eine Krankheit heilen. Hoffentlich kann Progerie in nächster Zukunft geheilt werden, damit wir diese 4000 Krankheiten von denen Francis gesprochen hat, aus der Welt schaffen können.

8:58 FC: Toll. Um hier sein zu können, hat Sam von der Schule den Tag freigenommen, und er ist – (Applaus)er ist, um das nur zu erwähnen, ein Einser-Schüler der neunten Klasse in seiner Schule in Boston. Bitte lassen Sie uns ihm zusammen danken! SB: Vielen Dank. FC: Gut gemacht. Gut gemacht, Kumpel.(Applaus)

9:31 Ich wollte nur noch ein paar Dinge über diese ungewöhnliche Geschichte sagen, um vielleicht eine Allgemeinformel zu finden, wie wir auf allen Ebenen Erfolgsgeschichten haben könnten für diese Krankheiten, wie Sam sagt, diese 4000, die auf eine Antwort warten. Sie haben vielleicht bemerkt, dass das Medikament, das nun in einer klinische Studie für Progerie ist, nicht für Progerie entwickelt wurde. Es ist eine so seltene Erkrankung, dass es schwer wäre für ein Unternehmen, Ausgaben von hunderten von Millionen Dollar, für die Entwicklung eines Medikaments zu rechtfertigen. Dieses ist ein Medikament, das für Krebs entwickelt wurde. Es hat sich gezeigt, dass es nicht sehr gut hilft gegen Krebs, aber es hat die exakt passenden Eigenschaften und die richtige Form, um bei Progerie zu wirken. Wäre das nicht toll, wenn wir das systematischer tun könnten? Könnten wir nicht sogar alle Unternehmen, die Medikamente in ihren Tiefkühltruhen haben, von denen wir wissen, dass sie sicher für Menschen sind, die aber eigentlich nie erfolgreich waren in Bezug auf ihre Wirkung für Erkrankungen für die sie eigentlich entwickelt wurden ... Nun erfahren wir von all diesen neuen molekularen Mechanismen – einige dieser könnten reposioniert werden oder umgewidmet werden, oder welches Wort auch immer Sie benutzten wollen, für neue Anwendungsgebiete, also alten Medikamenten neue Kunststücke beibringen. Das könnte eine phänomenale, wertvolle Maßnahme sein. Wir führen mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut und Unternehmen viele Diskussionen, um genau das zu tun. Es sieht vielversprechend aus.

10:42 Sie können viel davon erwarten. Man kann ziemlich viele Erfolgsgeschichten aufweisen, wie das zu bedeutenden Fortschritten geführt hat. Das erste Medikament für HIV/AIDS war nicht für HIV/AIDS entwickelt worden. Es war für Krebs entwickelt worden. Es war Azidothymidin. Es hat nicht sehr gut geholfen gegen Krebs, aber es wurde das erste erfolgreiche antiretrovirale Mittel. In der Tabelle hier können Sie sehen, dass es auch noch andere gibt.

11:03 Also wie können wir unsere Bemühungen der Allgemeinheit mehr zugänglich machen? Also, wir müssen eine Partnerschaft mit Forschung, der Regierung, dem privaten Sektor und den Patientenorganisationen eingehen, um das zu erreichen. Bei NIH haben wir ganz neu das National Center for Advancing Translational Sciences angefangen. Es hat gerade letzten Dezember begonnen und das ist eins seiner Ziele.

11:23 Hier ist noch etwas anderes, das wir tun könnten. Wäre es nicht toll, wenn wir in der Lage wären ein Medikament zu testen, um zu sehen ob es wirksam ist und sicher ohne dabei den Patienten in Gefahr zu bringen? Gerade bei der ersten Medikamentengabe ist man sich nie sicher! Wie wissen wir z.B. ob Medikamente sicher sind bevor wir sie Patienten verabreichen? Wir testen sie an Tieren. Das ist nicht sehr zuverlässig und es ist kosten- und zeitaufwendig. Stellen Sie sich vor, dass wir es mit menschlichen Zellen machen könnten. Sie wissen bereits vielleicht, wenn Sie aufmerksam die Wissenschaftsliteratur verfolgt haben, dass man nun eine Hautzelle nehmen kann und sie dazu anregen kann, eine Leberzelle,eine Herz-, Nieren- oder Gehirnzelle zu werden, die für jeden von uns genutzt werden könnte. Also wie wäre es, wenn man mit solchen Zellen Medikamente auf ihre Wirksamkeit und ihre Sicherheit testete?

12:04 Hier sehen Sie ein Foto von einem Lungen-Chip. Er wurde vom Wyss Institut in Boston erfunden. Die Forscher haben Zellen eines Menschen verwendet und haben sie in Lungenzellen umgewandelt, um zu bestimmen ob verschiedene Medikamentenverbindungen, die man auf die Zellen gibt, giftig oder sicher sind. Sie können sehen, der Chip ahmt sogar die Atembewegung nach. Der Chip hat einen Luftkanal und einen Blutkanal. Dazwischen hat er diese Lungenzellen, die zeigen können was passiert, wenn man ein Medikament einbringt. Sind diese Zellen glücklich, oder nicht? Dieselbe Chip-Technologie kann für Nieren, Herzen oder Muskel angewandt werden, überall dort, wo man wissen will, ob ein Medikamentproblematisch für die Leber sein könnte.

12:49Da man das individuell machen könnte, könnten wir letztendlich soweit gehen, dass die Fähigkeit Arzneien zu entwickeln und zu testen, wäre mit Ihnen selbst auf dem Chip. Was ich versuche zu erklären ist, die Individualisierung des Entwicklungsprozesses von Medikamenten und deren Sicherheitstests.

13:06 Also lassen Sie mich zusammenfassen. Wir befinden uns zur Zeit in einem außergewöhnlichen Moment. Ich finde, und ich bin nun schon 20 Jahre beim NIH, gab es keine spannendere Zeit wegen des Potentials, das noch vor uns in der Zukunft liegt. Wir haben all diese Entdeckungen gemacht, die aus allen Laboratorien dieser Welt nur so herausquellen. Wie können wir daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen? Das ist hoch-riskante Forschung und manchmal sehr kostspielig. Das Ergebnis ist enorm, hinsichtlich der Gesundheit und des wirtschaftlichen Wachstums. Wir müssen das unterstützen. Zweitens brauchen wir neuartige Partnerschaften zwischen der Regierung, der Forschung, dem privaten Sektor und den Patientenorganisationen. Wie gerade beschrieben, geht es darum, wie wir neue Verbindungen für andere Indikationen nutzen können. Und drittens, und vielleicht mit am wichtigsten, brauchen wir talentierte Menschen. Wir brauchen die Besten und Klügsten aus den verschiedensten Wissenszweigen, die sich der Aktion anschließen. Alle Altersgruppen, alle unterschiedlichen Berufe weil es jetzt gilt, Leute! Das ist die Biologie des 21. Jahrhunderts, auf die ihr so lange gewartet habt, und wir haben das Glück es anzupacken und es in etwas zu verwandeln, das wirklich Krankheiten auslöschen wird. Das ist mein Ziel. Und ich hoffe, das ist auch Ihr Ziel. Ich meine, es wird das Ziel aller Dichter, aller Trottel, aller Surfer und aller Banker sein, und auch all der anderen Leute, die mit dabei sind. Denkt darüber nach, was wir hier versuchen zu verwirklichen und warum es so wichtig ist. Es ist jetzt wichtig. Kümmern Sie sich darum, so bald wie möglich. Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Sam.

14:26 Ich danke Ihnen allen herzlichst!

14:28 (Applaus)