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Uniparenterale Disomie vererbt SPG35-HSP

BeitragVerfasst: Di 4. Aug 2015, 17:59
von Doris & Hubertus
Hallo zusammen,

wenn ich mal wieder ein wenig Zeit habe, so wie in den Sommerferien, schnüffele ich auch mal im WWW nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, erst recht zu der sehr seltenen Form der HSP, unter der unser Sohn Hubertus (10 Jahre alt) leidet.

Nun bin ich vor einigen Tagen auf eine Veröffentlichung gestoßen, in der wir selbst als Studien-Probanden teilnahmen, leitend durchgeführt von Dr. Tim Rattay in Tübingen.
Hier der übersetzte Text (durch Google-Übersetzer).


Titel: PS09.063 - Uniparentale Disomie verursacht Spastische Paraplegie: Väterliche Disomie in FA2H verursacht homozygot SPG35 in zwei nicht-consanguine Familien

Suchwörter: Spastische Paraplegie; FA2H / SPG35; NBIA

Autor: TW Rattay 1, 2, AS Soehn 3, KN Karle 1, 2, S. Wiethoff 1, 2, J. Reichbauer 1, M. Döbler-Neumann 4, U. Gaiser 4, S. Bauer 3, S. Züchner 5, R. Schule 1, 2, L. Schöls 1, 2;
1 Hertie-Institut und Zentrum für Neurologie, Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland, 2 Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Tübingen, Deutschland, 3 Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik, Universität Tübingen, Tübingen, Deutschland, 4 Department of Neuropädiatrie, Tübingen University School of Medicine, Tübingen, Deutschland, 5 Hussman Institut für Menschen Genomics, University of Miami Miller School of Medicine, Miami, FL, USA.

Zusammenfassung:
Hereditäre Spastische Paraplegie (HSP) sind degenerative Erkrankungen der oberen Motoneuronen gekennzeichnet durch eine progrediente spastische Gangstörung. Sie sind genetisch sehr heterogen. SPG35 ist eine autosomal-rezessive (AR) HSP durch Mutationen in der Fettsäure-2-Hydroxylase (FA2H), die für die Wartung des neuronalen Myelinscheide verursacht. Bisher ca. 20 Mutationen wurden in 13 SPG35 Familien mit 36 ​​betroffenen Patienten beschrieben worden.
Genetisches Screening wurde von ganzen Exom-Sequenzierung in Patient # 1 und durch ein HaloPlex Assay, hohe Abdeckung aller bekannten HSP-Gene ("HSP-Panel") in Patient # 2 durchgeführt. MLPA wurde verwendet, um für FA2H Deletionen und Mikrosatellitenmarkeranalyse von PCR zu screenen, um uniparental Disomie (UPD) identifizieren.
Wir haben festgestellt verschiedene neuartige homozygot FA2H Mutationen in zwei nicht-verwandten nicht consanguine Familien. Segregationsanalyse zeigte sowohl Väter als heterozygote Mutationsträger Erwägung, dass beide Mütter nicht FA2H Mutationen tragen. Wir vermuteten eine mütterliche Makro Deletion innerhalb SPG35 zu werden, was zu einer hemizygot Genotyp, sondern eine MLPA-Test versäumt, unsere Hypothese zu bestätigen. Schließlich offenbart ein Mikroarray väterlichen Disomie in beiden Familien, die zu homozygot SPG35 Mutationen.
UPD hat selten als Ursache Mechanismus in neurodegenerativen Erkrankungen beschrieben worden. Dies ist der erste Bericht über UPD als eine Ursache für die HSP. Interessant ist, identifizierten wir diese seltene Art der Vererbung in zwei Familien mit dem seltenen Genotyp SPG35. Wir sind keine Kenntnis von einem Mechanismus, wie SPG35 Mutationen können UPD auslösen.
Seit UPD scheint ein relevanter Faktor in AR HSP zu sein, empfehlen wir Segregationsanalyse vor allem in nicht-consanguine homozygot Indexfälle weiter UPD Fällen in diesem Bereich zu entwirren.

Hier der Link zum Originaltext:
http://www.abstractsonline.com/Plan/Vie ... a866ab3681


Nach wie vor stehe ich zur Verfügung, wenn entsprechend andere SPG35-er mit mir Rücksprache halten möchten.
Hubertus befindet sich noch bis Freitag in der HELIOS-Klinik in Geesthacht.
Nach den Sommerferien wird er auf die Körperbehindertenschule in Dortmund-Aplerbeck gehen.
Inklusion wird zukünftig nicht mehr umsetzbar sein, denn der Pflegeaufwand wird mehr und mehr. Und das Ende der Fahnenstange seiner komplizierten HSP ist ja noch lange nicht erreicht.
Das kann man einer ungelernten Inklusionskraft auf die Dauer nicht mehr zumuten.

Es grüßt euch
Doris