Hallo!
Ich bin Nina und seit 2012 (da war ich 31) lebe ich mit der Diagnose HSP, genauer SPG4, habe bis jetzt aber relativ leichte Symptome und war erst einmal für 10 Sitzungen bei einer Physiotherapie.
Ich habe 2 Kinder im Alter von 1 und 3 Jahren. Während bei den anderen Betroffenen in unserer Familie die ersten Symptome frühestens in der dritten Lebensdekade aufgetreten sind, befürchten wir aufgrund von gewissen Auffälligkeiten bei unserer Tochter nun schon im Alter von erst 3 Jahren, dass sie auch schon betroffen sein könnte.
Abgesehen von allen möglichen anderen Dingen, die Eltern da durch den Kopf gehen, haben wir uns auch gefragt, ob es denn eigentlich sinnvoll wäre, für unsere Kinder, bevor nun wirklich eine sichere Diagnose erstellt wird, eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Ich habe unserem Versicherungsberater unseren Verdacht auch nicht verheimlicht. Er hat gesagt, solange keine Diagnose da ist, wäre es ganz normal möglich, eine abzuschließen und wir wären auch nicht verpflichtet, das Vorkommen einer solchen Erbkrankheit in der Familie anzugeben. Soweit so gut.
Nun haben wir den Versicherungsvertrag vorliegen und sehen, dass z.B. die Kostenübernahme für Physiotherapeuten nur bis zu einem Betrag von ca. 365 € pro Kalenderjahr übernommen werden würde. Wie gesagt, ich selbst war bisher erst bei 10 Physiotherapiesitzungen, jedoch stelle ich mit vor, dass das bei einem Kind anders verlaufen könnte, wenn die Symptomatik schon so früh anfängt. Wir wollen nicht laufende Kosten für eine private Krankenversicherung haben, wenn wir dann ohnehin den Großteil der Kosten doch selbst tragen müssen (und kündigen könnten wir den Vertrag frühestens nach 3 Jahren!).
Meine Fragen an euch sind nun die: welche Erfahrungen habt ihr mit privaten Krankenversicherungen in Zusammenhang mit der HSP? Habt ihr für eure Kinder "sicherheitshalber" Versicherungen abgeschlossen, bevor ihr wusstet, ob sie betroffen sind oder nicht? Habt ihr private Krankenversicherungen, die höhere Kosten/Kalenderjahr für Physiotherapie übernehmen und wie hoch sind da im Schnitt dann die monatlichen Prämien?
Ich hatte bisher immer das Gefühl, dass meine (nicht von HSP betroffenen) Bekannten, die privat versichert sind, sich im Grunde eigentlich alles selbst bezahlen mit den hohen monatlichen Prämien, aber sich halt dann in dem Moment gut fühlen, weil sie zum Privatarzt gehen können, ohne drüber nachzudenken etc. (ich meine, wenn man zusammenrechnet, was sie über die Jahre in die Versicherungen eingezahlt haben übersteigt das meistens bei weitem, was sie jemals zurückerstattet bekommen. Deshalb war ich nie so ein Fan von solchen Versicherungen. Ich möchte mir aber später auch nicht vorwerfen, nicht die Chance genutzt zu haben, in jungen Jahren und vor einer eventuellen Diagnose eine für unsere Kinder abgeschlossen zu haben.
Habt ihr andere Erfahrungen gemacht, gerade in Hinblick auf die HSP? Wie sieht es mit der Kostenübernahme für Physio, Reha und evtl. Hilfsmitten bei den gesetzlichen Krankenversicherungen denn aus? Wir sind übrigens in Österreich, also wenn es hier zufällig auch noch andere Österreicher gäbe, die was davon berichten können, wäre die Information natürlich noch interessanter für uns.
Wir müssen uns bald entscheiden, ob wir für die beiden eine Versicherung abschließen wollen, denn dann wollen wir ja doch relativ bald auch abklären lassen, ob die Auffälligkeiten im Gangbild unserer Tochter nun mit der HSP zusammenhängen oder nicht.
Ich freue mich über eure Erfahrungsberichte oder Meinungen!