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Berührend: SPIEGEL-Titel v. 16.07.12 / Heft Nr. 29

BeitragVerfasst: Sa 21. Jul 2012, 21:08
von Nicole
Emotional intelligent, beeindruckend menschlich und glänzend geschrieben, so empfinde ich das Interview 'Das Schicksal ist doof' mit den beiden Tetraplegikern * Samuel Koch, 24 J.,bekannt durch seinen Unfall bei 'Wetten, dass ...?' im Dezember 2010 und Philippe Pozzo di Borgo, 61 J., dessen Autobiografie die Vorlage für den erfolgreichen Kinofilm 'Ziemlich beste Freunde' lieferte. Auch Samuel ist inzwischen Autor: er debütierte kürzlich mit seinem Buch 'Zwei Leben'.

Die Lektüre des SPIEGEL-Artikels würdigt mir einen tiefen Respekt ab für den jungen Samuel, der eine, wie ich finde, erstaunliche Reife zeigt, und die Lebensweisheit Philippes, für den Freundlichkeit und ein humorvoller Umgang mit der schweren Erkrankung essentiell 'im Behinderten-Business' sind. Mir ist mal wieder bewusst geworden, wie gut es mir doch geht und wie wichtig es ist, den richtigen Weg der drei zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einzuschlagen, wenn es um die 'Entwicklung' geht, wie Samuel sie beschreibt: 1. den Fokus auf das 'Elend' zu richten und sich zu isolieren, 2. zum 'Tyrannen' zu mutieren und im Gefolge zu vereinsamen oder 3. 'sich anzunehmen'.

Aktiv gegen die Krankheit anzugehen, steht den meisten von uns HSPlern zu Gebot. Aktiv die Forschung zu fördern, wird sicher zumindest den Jüngeren von uns, vielleicht auch unseren eigenen Kindern, eines Tages helfen - womit ich den Bogen zum HÖRZU-Bericht schlage - und der Kontoverbindung des ZSE Tübingen.

Philippe, gut informiert, hat die Wichtigkeit der Neuro-Forschung erkannt und hofft, dass es künftig gelingt, z. B. die Weiterleitung von Impulsen vom Hirn direkt an die Muskulatur zu realisieren und somit auch Menschen wie ihm, die bis dato nur den Kopf bewegen können, Steuerungsbefehle an die Extremitäten zu ermöglichen.

Viele Grüße!

P.S.: DER SPIEGEL ermöglicht seinen Lesern, Beiträge zwei Wochen nach Erscheinen im Online-Archiv nachzulesen

* Bei Tetraplegikern sind sämtliche Extremitäten gelähmt, auch der Kopf ist häufig nur eingeschränkt beweglich