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RTL Stern TV Mittwoch 26.02. um 22.15 Uhr Tag der Seltenenn

BeitragVerfasst: Mi 26. Feb 2014, 21:13
von Bettina
auf RTL bei SternTV am Mittwoch den 26.02 um 22:15 Uhr anlässlich

des “Tag der Seltenen Erkrankungen“



Mit herzlichen Grüßen von Frau von der Ropp:

Als kleinen Höhepunkt möchten wir Sie auf die Sendung SternTV hinweisen, die am Mittwoch den 26.02 um 22:15 Uhr stattfindet.

Dort wird es einen längeren Beitrag mit dem Titel „Seltene Krankheiten - Die Sonderfälle der Medizin“ geben.

Neben zwei Betroffenen aus zwei ACHSE-Mitgliedsorganisationen wird Herr Dr. Andreas Reimann, erster stellvertretender Vorsitzender der ACHSE, als Studiogast Rede und Antwort stehen.

Schalten Sie ein, es wird bestimmt interessant!


Info von Stern TV zum Beitrag::
Wenn es für chronisch Kranke keine Therapie gibt

Schon früh wusste Jana Seifried, dass etwas mit ihr nicht stimmt – auch wenn sie die Ursache für ihre starken Schluckbeschwerden lange nicht kannte. Weil sie keine feste Nahrung zu sich nehmen konnte und sich deshalb fast ausschließlich von Eiscreme, Kartoffelpüree oder Schokolade ernährte, diagnostizierten die Ärzte zunächst eine Essstörung. Den schweren Defekt an ihrer Speiseröhre erkannte zunächst niemand. Erst als die heute 46-Jährige fast verhungert wäre, stellte ein Arzt die richtige Diagnose: Achalasie.

Für eine Behandlung war es dann allerdings schon zu spät. Die Speiseröhre war inzwischen so verformt, dass Jana Seifried heute zu 80 Prozent künstlich ernährt werden muss. Ein Einzelfall ist sie damit nicht: In vielen Fällen haben die Patienten eine jahrelange Ärzte-Odyssee hinter sich. Seltene Erkrankungen werden oft einfach nicht erkannt. Dazu kommt, dass sich die Forschung oft nicht lohnt, weil es zu wenige Betroffene gibt.

Dass die 12-jährige Lili an der Niemann-Pick-Krankheit leidet, wusste auch lange niemand. Die genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit führt dazu, dass die Patienten immer mehr ihrer Fähigkeiten verlieren. Über ihren Leidensweg und darüber, wie schwer es ist, ohne Diagnose zu leben – darüber sprechen Jana Seifried, Lilis Mutter Sabine Fornfeist, der Mediziner Prof. Thorsten Marquardt und Dr. Andreas Reimann von der Allianz seltener Erkrankungen live bei stern TV.


Quelle: stern TV

Re: RTL Stern TV Mittwoch 26.02. um 22.15 Uhr Tag der Selten

BeitragVerfasst: Do 27. Feb 2014, 12:03
von Rudi
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Hallo zusammen,

Bettina hatte auf den Beitrag in Stern-TV aufmerksam gemacht, der anlässlich des Tags der Seltenen Erkrankungen unser Thema aufgreift. Bettina, danke für den Hinweis.

Der Beitrag in Stern-TV ist wirklich sehr gut gemacht. Ich bin beeindruckt, weil die Schilderung und die Darstellung der beiden seltenen Krankheiten in einigen Punkten beschreibt, wie auch wir häufig mit unserer HSP leben. Das betrifft besonders die oft so lange Phase der Diagnose und das Leben in Ungewissheit. Die Sendung ist aktuell im Internet
über diesen Link abrufbar (es ist eventuell erforderlich, sich zunächst bei RTL-NOW zu registrieren). Der Beitrag startet bei 58:20 Minuten. Er endet mit einem Gespräch, an dem auch Herr Dr. Reimann (stellvertretender Vorsitzender der ACHSE) teilnimmt. Diesen Gesprächsteil habe ich mitgeschrieben und stelle ihn unten ein. Dr. Reimann stellt auf sehr klare und sehr eindeutige Art und Weise dar, wie wir weiterkommen können. Er beschreibt sehr genau den Weg, den unser Förderverein für HSP-Forschung momentan geht. Er fordert uns alle, nämlich die Betroffen der Krankheit auf, aktiv zu sein, weil wir nur dann weiterkommen.

Hier der Gesprächsteil mit Herrn Dr. Reimann:


    Steffen Hallaschka: Warum, Herr Dr. Reimann, ist es denn so schwer bei seltenen Erkrankungen mit der Entwicklung von Medikamenten? Die Pharmabranche kann so viel, warum ist es gerade hier so ein Problem, dass so wenig Medikamente da sind?

    Dr. Andreas Reimann: Dass sich ein Pharmaunternehmen für eine seltene Erkrankung interessiert, dazu braucht es verschiedene Ansätze. Zunächst einmal muss das Arzneimittel patentierbar sein. So einfach es ist, wenn es etwas ist, was schon aus anderen Erkrankungen bekannt ist und damit nicht mehr patentierbar ist, dann ist das Interesse schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr so groß. Zweitens muss es natürlich auch einen biologischen Ansatz dafür geben, und letztendlich muss es sich rechnen; das heißt, je weniger Patienten, desto teurer wird am Ende das Arzneimittel sein. Und es ist natürlich ein Entwicklungsrisiko da. Deswegen müssen wir die pharmazeutische Industrie, die genau weiß, wie man Arzneimittel entwickelt, die öffentlich Hand und den dritten Sektor -das heißt gemeinnützige Organisationen wie die ACHSE oder viele Organisationen beispielsweise aus Amerika, mit denen wir zusammenarbeiten- die muss man zusammenbringen. Wir dürfen nicht einfach dasitzen und sagen, es passiert schon irgendwie etwas,..... das passiert bei Volkskrankheiten, es passiert nicht bei seltenen Erkrankungen und es bedarf des Engagements der Patienten. Deswegen ist es so unheimlich wichtig, dass sie (gemeint sind die Personen, bei denen zuvor der Filmbeitrag gedreht wurde) jetzt hier sind, dass Sie sagen, mit meiner Krankheit gehe ich an die Öffentlichkeit. Sonst passiert nichts! Wenn die Patienten selbst nicht kämpfen, wird es bei den seltenen Erkrankungen, das zeigen alle Beispiele, keine Fortschritte geben.

Es ist großartig, dass der Tag der Seltenen Krankheiten auf diese Art und Weise genutzt wird. Es ist hervorragend, dass Herr Dr. Reimann den Weg, den wir Betroffene von seltenen Erkrankungen gehen müssen, dass er diesen Weg so klar aufzeigt. Bedenken wir bitte: Es ist bisher nur wenig bekannt, dass es bei den etwa 5.000 seltenen Erkrankungen bisher nur 66 zugelassenen Medikamente gibt (Stand Frühjahr 2013). Für die häufig vorkommenden Krankheiten sind jedoch 8.000 Medikamente erhältlich. Auch das zeigt, wie wichtig es ist, dass
unser Förderverein in der Medikamentenentwicklung bei HSP aktiv ist. Deshalb auch an dieser Stelle erneut ein großes Kompliment an jeden, der sich bereits bei uns engagiert. Für ihn gilt bereits das, was Dr. Reimann sagt.

Es bleibt zu hoffen, dass durch diesen Beitrag in Stern-TV noch mehr HSP'ler erkennen, wie wichtig es ist, dass sie sich selbst einbringen und engagieren. Jeder, der ein Interesse hat, seine gesundheitliche Zukunft mit zu gestalten und der aus dem Schatten herauskommen will, der möge sich bitte mit den Verantwortlichen des Forums per Mail, per PN oder telefonisch in Verbindung setzen.

Herzliche Grüße
Rudi