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Patienten unterstützen Forschung zu ihrer ErkrankungPresse-Einladung zur Spendenübergabe des Fördervereins für HSP-Forschung 03.12.2013
Getragen von dem Gedanken, dass Forscher und Betroffene gemeinsam zur Durchführung des Forschungsvorhabens beitragen, übergibt Rudolf Kleinsorge vom Förderverein für HSP-Forschung (HSP = Hereditäre Spastische Spinalparalyse)
am Mittwoch, 4. Dezember, um 9 Uhr,
in der Ambulanz der Klinik für Neurologie (Sekretariat Prof. Schöls),
Hoppe-Seyler-Str. 3, Ebene B3, Tübingen,
einen Scheck in Höhe von 22.222,22 € an den Neurologen Prof. Dr. Ludger Schöls zu Gunsten das Zentrums für seltene Erkrankungen am Universitätsklinikum Tübingen. Dank des Engagements des Fördervereins kann eine Therapiestudie zu seltenen neurologischen Bewegungsstörungen fortgeführt werden.
Zur Spendenübergabe laden wir die Vertreter der Medien herzlich ein.
Diese Summe ist der erste Teil der Unterstützung des Fördervereins, welche sich insgesamt auf 66.666,66 € belaufen wird. Damit können zwei Drittel des benötigten Fördervolumens für die Studie abgedeckt werden. Das verbleibende Drittel wird aus Geldern des Universitätsklinikums Tübingen zur Verfügung gestellt.
Die HSP, Hereditäre Spastische Spinalparalyse, ist eine genetisch bedingte seltene Erkrankung. Betroffene Menschen verlieren ihr Bewegungsvermögen. Sie sind fast immer auf einen Rollstuhl angewiesen und haben häufig Schmerzen an den Gelenken. Das Gehen ohne Stöcke oder Krücken ist unmöglich. Auch die Arme sind zum Teil von der HSP betroffen, zusätzlich können Beeinträchtigungen im Sehen und beim Sprechen auftreten. Die Krankheit kann in jedem Lebensalter auftreten; auch Kinder können bereits betroffen sein. In den meisten Fällen zeigen sich die ersten Krankheitszeichen im dritten Lebensjahrzehnt, so dass eine berufliche und private Neuorientierung zwingend erforderlich ist.
Das geförderte Forschungsprojekt zielt auf eine Unterdrückung von Stop-Mutationen ab, durch die das Ablesen von Genen unterbrochen wird. Solche Mutationen finden sich bei verschiedenen Formen der Hereditären Spastischen Spinalparalyse und führen dazu, dass zu wenig funktionstüchtiges Protein von dem betroffenen Gen produziert werden kann. Bestimmte Aminoglykoside, die als Antibiotika verfügbar sind, haben die "Nebenwirkung", dass sie zu einem Überlesen von Stopmutationen führen können. Das Projekt untersucht die Effektivität dieses Mechanismus bei neuen Substanzen, die weniger Nebenwirkungen haben und das Gehirn und Rückenmark besser erreichen können.
Rudolf Kleinsorge, einer der Verantwortlichen des Fördervereins, formuliert: "Wir wissen, was unsere Tübinger Forscher für uns leisten. Deshalb können wir mit Optimismus nach vorne schauen. Es ist notwendig, dass wir, die Erkrankten, unsere Wissenschaftler im ZSE unterstützen. Wir werden es schaffen, weil wir, die HSP'ler, diese Unterstützung auch zukünftig geben werden."
Die HSP gehört zu der Gruppe der seltenen Erkrankungen und wird am ZSE Tübingen im Spezialbereich für neurologische Erkrankungen und Bewegungsstörungen betreut und erforscht.
Medienkontakt
Universitätsklinikum Tübingen
Zentrum für seltene Erkrankungen
Calwerstr.7, 72076 Tübingen
Julia Giehl
Tel. 07071/29-7 22 78
Quelle: http://www.medizin.uni-tuebingen.de/Pre ... 80222.html