Hallo Rudi,
inwieweit spielt eigentlich die Epigenetik für uns HSPler eine Rolle? Gibt es hierzu auch Forschungsergenisse? Macht es Sinn sich mit der Epigenetik auseinander zusetzen? Können Gene ein und aus geschaltet werden?
Wie ist das, muesste bei uns HSPler ein Gen ein oder ausgeschaltet werden? Ach das wäre doch toll, wenn es eine Möglichkeit gäbe , die Gene zu beeinflussen.
Hat jemand vielleicht schon Erfahrungsberichte zur Epigenetik und HSP. Das meiste findet man bei der Epigenetik zu Krebs, da ja HSP sehr selten ist.
Auch herzliche Grüße
Kerstin Hermann
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Hallo Kerstin,
zunächst ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum "Ge(h)n mit HSP".
Die Epigenetik ist noch ein sehr junges Forschungsfeld in der Genetik. Ich stelle für alle, die mit diesem Fachbegriff noch recht wenig anfangen können, unten eine Seite ein, die diesen Teilbereich der Genetik recht gut erklärt. Auch die Forschung in diesem Gebiet läuft bereits intensiv. Hier ein Beispiel aus Tübingen das die Arbeit der Gruppe "Genetik und Epigenetik der Neurodegeneration" aufzeigt . (Dieser Text in Google-Deutsch). Hier ein weiteres Beispiel der Universität des Saarlandes.
Du hast Recht, dass es bei der Epigenetik zahlreiche Forschungsergebnisse zu Krebs gibt. Ich kenne im Moment noch keine Forschungsergebnisse, die bei der Epigenetik im Zusammenhang mit der HSP erarbeitet wurden. Das ist auch verständlich. Hier müssten sich die HSP'ler nämlich selbst engagieren. Leider finden sich sehr viele HSP'ler jedoch damit ab, dass sie eine seltene Erkrankung haben. Und bei den Seltenen, so glauben sie, wird nicht geforscht, weil sich das nicht lohnt. Mit dieser Erklärung lehnen sie sich dann zurück und lassen sich von ihren Freunden bedauern. Es könnte ganz anders gehen. Würden diese HSP'ler nämlich sagen, dass sie nicht bedauert werden wollen und würden sie sich dafür einsetzen, dass wir Spenden für die HSP-Forschung erhalten, dann würde sich das schlagartig ändern. Ich weiß es, dass das z.B. in Australien für die HSP-Forschung sehr gut funktioniert. Wir sind aber in Deutschland. Wir können das aber ändern! HSP bedeutet schließlich auch Helfen, Spenden, Partei ergreifen. Lasst uns für uns selbst Partei ergreifen.
Das Ein- und Ausschalten von Genen, das wäre ein sehr schöner Weg, um alle Genkrankheiten zu besiegen. Das geht natürlich nicht. Denn zunächst brauchen wir ja unsere Gene. Stell dir bitte einfach einmal vor, dass dein mutiertes Gen -wenn es gesund ist- eine ganz bestimmte Aufgabe hat. Die ist auch wichtig. Wie wichtig sie ist siehst du, weil dein Gen mutiert ist. Würde man nun bei einem Gesunden dieses Gen ausschalten können, so bekäme der Gesunde auch die HSP, weil sein Gen nicht mehr arbeitsfähig ist. Es ist also einleuchtend, dass es nichts bringt, das Gen auszuschalten. Und eingeschaltet, das ist es ja schon.
Ich habe mit meiner Antwort auf deinen Beitrag ganz bewusst ein neues Thema aufgemacht. Du hattest deinen Beitrag als Antwort auf die Veröffentlichung der australischen Forschungsergebnisse eingestellt. Diese Arbeit spricht das Thema Epigenetik aber nicht an. Das Thema Epigenetik verdient ein eigenes Themenfeld.
Herzliche Grüße
Rudi
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