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FAU-Forscher entwickeln personalisierte Elektro-Therapien

BeitragVerfasst: So 21. Apr 2024, 11:36
von Rudi
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Hallo zusammen,

es gibt mal wieder Hoffnung machende Neuigkeiten. Neuigkeiten, die sich in ein paar Jahren als gewinnbringende Therapie für uns zeigen könnten. Ich sage „in ein paar Jahren“, wir brauchen also auch in diesem Fall Geduld.

Worum geht es? Beim HSP-Symposium an der Uniklinik zu Erlangen am 7. und 8. März 2024 hat Herr Dr. Andreas Rowald (Universitätsklinik zu Erlangen = FAU) zum Tagesordnungspunkt „Interventionsstrategien und symptomatische Therapie“ einen Vortrag gehalten. Er stellte dar, dass es Forschungen gibt, die an dem Ziel arbeiten, querschnittsgelähmten Personen mit sehr speziellen Elektro-Therapien das Bewegungsvermögen zurückzugeben. Seine Arbeiten werden auf der Internetseite der Uniklinik mit dem Beitrag
„Effektivere Behandlung dank digitalem Zwilling“ vorgestellt.

Herr Dr. Rowald hat an diesem Thema bereits an der Universität Lausanne gearbeitet. Eine Forschung mit dem Titel „Die aktivitätsabhängige Neuromodulation des Rückenmarks stellt die motorischen Funktionen von Rumpf und Beinen nach vollständiger Lähmung schnell wieder her“ ist unter seiner wesentlichen Mitwirkung bearbeitet worden. Die zugehörige Publikation ist
hier in der Zusammenfassung zu finden. Eine weitere Arbeit aus Lausanne zu diesem Forschungsfeld ist im Kompletttext hier abrufbar.

Aus dem angesprochenen Kompletttext habe ich
ein kleines Video herausgegriffen, das einen ersten Eindruck von der bisherigen Arbeit und von den derzeitigen Ergebnissen vermittelt. Sehr vereinfacht ausgedrückt, ist es zu erkennen, dass die Bewegungsimpulse am Gehirn mit der entwickelten elektronischen Technik aufgenommen werden und am Ende der Wirbelsäule wieder eingeleitet werden. Somit würde die bei uns HSP'lern vorhandene Degeneration im Rückenmarksnerv komplett "überbrückt". Erkennbar ist, dass die Arbeiten ‒wie üblich in der Forschung‒ in dieser frühen Phase nur erste Daten zeigen können. Dennoch sollt ihr hier im Forum auch darüber bereits frühzeitig informiert werden.

Dieses wichtige Thema wird aktuell auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In tagesschau.de ist am 18.4.24 der Aufsatz
„Mit Hightech gegen Lähmungen“ eingestellt. Auch der Spiegel griff in der Ausgabe 16/2024 vom 12.4.24 unter der Überschrift „So sollen Gelähmte wieder laufen lernen“ dieses Thema auf.

Es ist richtig und gut, dass an solchen Themen geforscht wird, um damit neue Ansätze für Menschen zu finden, deren Bewegungsfähigkeit beispielsweise durch die HSP stark eingeschränkt ist. Die Forschung ist auf vielen Wegen aktiv, um Therapien für uns zu finden. Ich sagte es oben, dass wir auch in diesem Fall Geduld brauchen. Wichtig ist es, dass solche Forschungen der Erlanger Wissenschaftler bei Veranstaltungen zur HSP thematisiert werden. Und wichtig ist es auch, dass wir HSP-Betroffene die Arbeit unserer HSP-Forscher interessiert wahrnehmen sowie
intensiv und vielfältig unterstützen.

Es sei an dieser Stelle auf den
Online-Informationsaustausch am 3. Mai hingewiesen, bei dem die Erlanger HSP-Forscher Neues zu unserem Förderprojekt „SPG4-Wirkstoffentwicklung“ vorstellen.

Herzliche Grüße
Rudi