Hallo ihr lieben,
Ich grüße euch. Schön dass es hier ein so tolles Forum gibt. Lange habe ich hier gelesen und mich letztendlich entschlossen mal anzumelden. Mein Name ist Shushila, ich bin 29 und habe zwei Töchter. Ich selbst habe kein Hsp. Bei meinem Mann wurde vor einigen Jahren das SPG 4 gen diagnostiziert. Da ich immer selber Kinder wollte und er auch, haben wir uns dafür entschieden. Ich muss dazu sagen: mein Mann hat einen auffälligen Gang und einen stark deformierten Fuß gehabt, welcher aber operiert wurde, ansonsten ist er nicht eingeschränkt. Er kann und tut alles wie er will, betreibt kraftsport usw.
als ich schwanger war, sind wir zur humangenetikerin gegangen, die uns das vererbungsrisiko ausgerechnet hat. Vom Stammbaum seiner Familie her, lag die Chance bei 50% dass unser kind die spg 4 erbt. Ich war guter Dinge, in Heidelberg sagte man uns außerdem dass Frauen milder von der Krankheit betroffen waren. Ich hatte also den Vergleich von der Schwester meines Mannes, die nur minimal anders läuft als jemand ohne hsp und dachte, dass ich damit leben könnte.
Also kam unsere große, alles soweit normal. Sie hat im normalen aufsteh und Laufalter keine Anzeichen gemacht also sind wir zur Physiotherapie. Das wurde dann besser sie ist aufgestanden und konnte dann am gehwagen laufen. Allerdings hat sie einen starken knickfuß gemacht. Ich hab dann überall angerufen, alle Ärzte und Kliniken haben ewig lange Wartezeiten. Ich hab dann über einen Ärztin einen relativ schnellen Termin in einer orthopädischen Klinik bekommen und dort wurden dann Knöchel Fuß orthesen verschrieben.
Jetzt ist meine Tochter 2 1/3 und kann weder frei stehen noch laufen.
Angesichts der Symptomatik die mein Mann und seine Schwester haben, könnt ihr euch vorstellen wie sich das jetzt für uns anfühlt, dass sie so schwer betroffen ist. Wir waren im Oktober im SPZ und dort wurde uns ein sog. Posterior Walker zur Verfügung gestellt. Damit bewegt sie sich jetzt durch die Wohnung. Aber wenn sie keinen Bock hat, krabbelt sie einfach.
Nun ist es so dass die Physiotherapeutin vorgeschlagen hat dass wir zur Reha nach Köln sollen. Da sind wir grade dran. Ansonsten möchte ich noch gerne nach Tübingen und dort noch eine Meinung einholen. Es gibt ja auch diese ulzibat Methode da wäre ich sehr interessiert dran. Es ist aber so, mein Mann kommt aus der Ukraine und ist in der soviet Union aufgewachsen und das merkt man ihm und seiner Familie auch an. Er sieht das ganz kritisch und ist sich sicher dass das schon Wird wenn sie nur genug übt und man ihr Zeit gibt. Reha findet er auch gut.
Ich glaube dass er gerade verdrängt wie schlimm es wirklich steht. Ich habe am Montag den Termin bei der Kinderärztin und werde ihr den Reha Antrag geben und auch nach nem schwerbehinderten Ausweis fragen.
Habt ihr, als mehr oder weniger schwer Betroffene vielleicht noch Ideen und Tipps? In den Kindergarten geht die kleine noch nicht. Mein Mann möchte dass sie erst geht, wenn sie laufen kann. Die Frage ob sie jemals laufen wird, habe ich kn den Raum gestellt und wurde aber begraben. Meine Physiotherapeutin meint der Umgang mit gleichaltrigen Kindern wäre super wichtig für sie damit sie aus ihrer Angst rauskommt. Allerdings scheitert alles was ich für die kleine tun will an meinem Mann. Er war selber nicht im Kindergarten und sieht das auch wieder kritisch. Es ist zum Haare raufen.
Es wäre lieb, wenn vielleicht jemand ein paar nette Worte da lassen könnte